Ostern - Fest der Freude

In jedem Jahr am Sonntag nach dem ersten Vollmond
und nach dem Frühlingsanfang ist Ostern - eine Fortsetzung der Feier des jüdischen Passahfestes
und somit auch eines der ältesten Feste der Bibel -
durch die frühen Christen. Es ist seit dem vierten
Jahrhundert als "Fest der Feste" besonders wichtig
und wird ausgiebig gefeiert: Früher als Fest der
Frühlingsgöttin und im angelsächsischen Reich als
Fest zu Ehren der Göttin des strahlenden Morgenrots
und des aufsteigenden Lichtes, heute als
Auferstehungstag Jesu Christi.
Viele Traditionen sind geschichtlich bedingt; Ostern
ist immer ein Tag der Freude geblieben.
Der Frühlingsanfang lockt mit seinem mannigfaltigen
Geschehen in der Natur uns Menschen hinaus ins
Freie - und die Augen sehen vieles, das unsere Herzen
erfreut und sich in unseren Seelen befreiend
widerspiegelt.
Für die Kinder ist Ostern neben dem Weihnachtsfest
etwas ganz Besonderes. Sie suchen bunte Oster-
eier in Haus und Garten und,wenn es das Wetter
zulässt, auch in der freien Natur.
Schon vor 5000 Jahren haben die Chinesen bunte Eier als Symbole der Fruchtbarkeit und ewiger Wiederkehr
des Lebens zum Frühlingsanfang verschenkt.
Der Osterspaziergang an der Hand der Eltern bleibt
eine der schönsten Kindheitserinnerungen; und wenn
wir dann noch einen Hasen über den frisch gesäten
Acker hoppeln sahen, oder eine Lerche hoch über
uns im azurblauen Himmel singen hörten, waren
Matador - oder Trixbaukasten, Puppenstube oder



Kaufmannsladen und die Holzeisenbahn vergessen.
Wir wissen vom Mittelalter von vielen Bräuchen, die sich in
der christlichen Welt zum Teil bis heute erhalten haben
und besonders in ländlichen Gegenden gepflegt werden,
trotz Handy, Computer und anderen technischen
Errungenschaften.
In Süddeutschland gingen die Kinder in ihren neuen Kleidern
zu den Großeltern und Paten, um Geschenke einzusammeln.
Wieviel Freude müssen sie erst empfunden haben, wenn es zur Sitte  des "Vogelweckens" in gemeinsamen Umzügen mit
vielen fröhlichen und lustigen Liedern, unter der Mitwirkung des Vaters in der Musikkapelle und dem Läuten der
Kirchenglocken durch den Ort ging, um später das reiche
Ostermahl, nicht ohne Gott gedankt zu haben, einzunehmen.
Nach dem Mittagsschlaf gab es viele Spiele wie Wettläufe,
Königsball, Kappball, Laufball, Katzball und viele mehr daheim und im Freien - und zwischendurch immer wieder
köstlich schmeckendes Ostergebäck, darunter "Osterlämmer", "Osterbrot", "Osterhasen" und Brezeln, an
bunten Bändern um den Hals getragen. In den Familien,
in denen sich ein Teil dieser Bräuche bis zum heutigen Tag
erhalten haben, sind Eintönigkeit und Langeweile ganz
seltene Gäste, denn die vielen Freuden, die wir mit unseren
Kindern und deren Freunden teilen, sind und bleiben auch
für uns Erwachsene die schönsten Erinnerungen an die Osterfeiertage.